25. November 2021

Gewalt gegen Frauen geht uns alle an!

Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das uns alle angeht und auf das jedes Jahr am 25. November aufmerksam gemacht werden soll. Aus diesem Anlass wurde heute am Berliner Abgeordnetenhaus die Berliner Anti-Gewalt-Flagge gehisst.

Nicht nur ist das Thema noch immer aktuell, die Zahlen haben sich in jüngster Zeit sogar noch verschlimmert. Betroffen sind alle Schichten, alle Kulturkreise, alle Religionen. Dabei stellt die häusliche Gewalt nur einen von vielen Bereichen dar, in denen Frauen und Mädchen bedroht sind – Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Gesichter.

Zwar haben sich Verfahrensweisen und der Umgang mit den Betroffenen in den letzten Jahren schon verbessert, aber noch immer gibt es gewaltigen Nachholbedarf. Neben der Sensibilisierung von Polizei und Justiz für das Thema muss ein Umdenken hin zu echtem Opferschutz stattfinden: wenn es die Frauen sind, die aus ihren Wohnungen in Frauenhäuser oder Notunterkünfte fliehen müssen, schützen wir die Täter und nicht die Opfer. Gleichzeitig sollte es verpflichtende Täterkurse und Therapie für die Täter geben.

Doch ein wirksamer Schutz vor Gewalt beginnt bei der Prävention, und zwar bereits in Erziehung und Bildung. Statt Mädchen einzuschärfen, wie sie sich schützen und potentiell bedrohliche Situationen meiden, ihnen beizubringen, sich einzuschränken und womöglich in ständiger Vorsicht und Angst zu leben, sollten wir den Jungs anerziehen, Frauen und Mädchen zu respektieren und Konflikte gewaltfrei zu lösen.

Es sind unsere Schwestern, Freundinnen, Kolleginnen, Nachbarinnen, Familienmitglieder, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Gewalt gegen Frauen ist nichts Privates. Schauen wir nicht weg, sondern helfen wir den Betroffenen, unterstützen wir sie und nehmen sie ernst!